Jahresrückblick. Ich hab das Gefühl, dass noch nie so viel in einem Jahr passiert ist. 10 Monate selbstständig und viele erste Male: Begonnen, für Jäger & Sammler zu moderieren. Begonnen, als Kolumnistin zu arbeiten. Begonnen, einen Doppelmaster zu studieren.

2017. Politisch: Desaster, persönlich: schön, professionell: unfassbar.

Letztes Jahr hab ich ein Best Of Blogartikel gepostet, dieses Jahr wird es ein Best Of Arbeit, da ich (hier) kaum geschrieben habe und dafür woanders viel aktiv war. Wo könnt ihr hier unten lesen.

Januar

Die Bachelorarbeit ist eingereicht und zum ersten Mal in meinem Leben habe ich keine Schule, keine Uni – nicht wofür ich lernen muss. Die nebenberufliche Selbstständigkeit wird zur Hauptsache. Sich dazu entscheiden, dieses Jahr vor allem „Hobby“-Dinge zu machen. 22 werden. An meinem ersten Science Slam teilnehmen und zum ersten Mal einen Vortrag an einer Hochschule (Potsdam) halten. Leipziger Zustände.

Februar

Einzigen Slam-Text des Jahres schreiben. Das letzte Mal Sprachaktiv im Villakeller moderieren. Am Valentinstag einen Text bei einer Veranstaltung gegen Gewalt an Frauen lesen. Lange schöne Gespräche. Besuch. Zum ersten Mal Kolumnistin: Ab jetzt alle drei Monate die eigenen Texte im Print für das Couragiert Magazins sehen. Veröffentlichung des VICE-#nichtegal Videos gegen Hate Speech.

März

Stressigster Monat jemals. Vortrag halten in der Frauenkultur. Drehe für Amnesty International ein Video über Alltagsrassismus und Exotisierung. Bin zum ersten Mal für Jäger & Sammler als Moderatorin tätig, konzipiere und arbeite drei Wochen lang am Beitrag und weiß nicht wo mir der Kopf steht. Gleich im Anschluss steht die Buchmesse an und statt dort rumzuschlendern, arbeite ich dort. Nie wieder. Das Video kommt raus und geht viral. Wow! Ich bin überwältigt, dass so viele Leute, diese Arbeit wertschätzen und gut finden. Bin platt.

April

Nach 1,5 Jahren endlich Urlaub und dann gleich für vier Wochen. Das erste Mal in den USA. Ich weiß nicht, wie man seinen Mailserver umstellt und kann keine Abwesenheitsnotiz erstellen, beantworte Mails im Hotel, weil ich sonst ein schlechtes Gewissen habe. Zwinge mich zu entspannen und sage mir zum ersten Mal nach langer Zeit, dass es albern ist, zu glauben, diesem Blog verpflichtet zu sein. Mache wirklich einfach nur Urlaub und raus kommen dabei tolle Erlebnisse – die ich später endlich auch wieder mit Spaß in vier verschiedene Reisetagebucheinträge verarbeite. Nachzulesen und anzuhören sind sie hier: Woche 1, Woche 2, Woche 3 und Woche 4.

Mai

Eine Woche lang Jetlag = eine verlorene Woche. Mit Erkältung zum ersten Mal auf die re:publica. Mit Theresa einen Vortrag zu sexueller Aufklärung im Netz halten. Interview mit Spiegel Online. Zu Gast bei Denise M’Baye und Ninia LaGrande in der Talkshow in Hannover. Davor spontanes Fotoshooting mit der tollen Laura Callsen. Zwischendurch immer mal an der Master-Bewerbung für das Doppelstudium feilen. Erster Dreh mit Panorama in Hamburg und dann ins sehr gut gemachte Völkerkundemuseum. Interview mit der LVZ über Campus-Rassismus und Abdruck eines blöden Leserbriefes. Ewig lange Zugfahrt nach Konstanz, um dort im Rhein zu baden. Einen Tag Urlaub und dann Vortrag an der Uni Konstanz und somit Hochschule Nr. 2.

Juni

Interview mit netiquette 2.0 über Hate Speech. Vieles in einen Koffer quetschen. Einer der wenigen Slam-Auftritte: Best of Poetry Slam in Hamburg, danach nach Berlin ziehen. So viel wie nur geht unternehmen: Vorlesungen, Vorträge, Buchvorstellung „Unter Sachsen“ zu den Linken Buchtagen. Nochmal Hamburg, Aufzeichnung von Panorama – die Show. Schlaf nachholen. Mit Leonie Warnke für die Sprachaktiv U20 Poetry Slam Stadtmeisterschaft Open Air auf der Moritzbastei moderieren. Girlpower-Finale.

Juli

Zum ersten Mal in einer WG wohnen, zum ersten Mal etwas länger in einem Büro arbeiten. Pendeln Berlin-Leipzig-Berlin. Workshop geben. Immer wieder Essen gehen. Das zweite Video für J&S drehen, Thema: Bodyshaming. Exzellentes Teamwork schätzen. Zum ersten Mal für ein Beauty Magazin schreiben, Thema Lidstrich und Diversity. Ab jetzt nun regelmäßig. Enttäuscht werden und sich mit Plan B anfreunden, Plan B besser als Plan A finden. Dann doch noch Plan A und Unsicherheit.

August

In Leipzig Kanu fahren. Dem Moment entgegentreten, vor dem man zwei Jahre lang Angst hatte. Ablenken. Bei 40°C durch Sarajevo schwitzen, Filmfestival und die geschichtsträchtige Stadt genießen. Mit J&S ein Video über Cookies drehen. Sich über die Zulassung zum Master freuen und realisieren, dass man die Art von Arbeit der letzten Monate dann hinter sich lassen muss, da ein Doppelstudium überhaupt nicht so viel Freizeit zulässt. Überhaupt nicht wissen, was das richtige ist.

September

Doch nochmal slammen. Viel Spaß auf der Bread & Butter – mit MIA das einzige Konzert 2017. Ein allerletztes Mal mit Leo für Sprachaktiv moderieren. Fernsehaustrahlung Panorama, Omi und Opa sind stolz. Für Jäger & Sammler ein Video über Pressefreiheit drehen. Zurück nach Leipzig ziehen, um das Studium zu beginnen, da mindestens ein halbes Jahr in den USA samt Stipendium verlockend ist. Angst vor dem Unialltag und dem damit verbundenen Workflow entwickeln. Endlich wieder liebste Menschen in Leipzig treffen: Fotos mit Martin machen und neue Orte entdecken. In der Süddeutschen Zeitung über Sexismus im Poetry Slam.

Wahlergebnis als Spiegel der letzten Monate.

Oktober

Das Studium beginnen und immer noch ein bisschen wehleidig auf die vergangenen Monate zurückschauen, in denen ich „einfach das gemacht habe, worauf ich Bock hatte“. Diese Momente kommen vor allem immer dann, wenn ich in Uni-Veranstaltungen sitze, bei denen ich weiß, mich nur durchbeißen zu müssen, weil der Inhalt absolut nichts bringt. Neue Freundschaften schließen. Nach Berlin fahren und beim Asian Film Festival auftreten. Tanzen. Juliane Bartel Medienpreis gewinnen. An der Ostsee frieren.

November

In die Uni gehen, kochen, Hausaufgaben machen, schlafen – jeden Tag. Sich sagen, im Studium wenigstens ein Highlight pro Monat zu haben. Nach München zu den Jugendmedientagen fahren. Im Katzencafé Katzen streicheln. Krankwerden. Vermissen.

Dezember

Unialltag. Weihnachtsfeiern. Mehr Freundinnen sehen. Drei Shots. Noch mehr Freundinnen sehen. Essen, essen, essen. Endlich Wiedersehen.

Tja und das war ein Großteil 2017 im Jahresrückblick. Aufregend, anstrengend, vielseitig. 2018 werde ich für für das Studium in die USA ziehen, ein neues Projekt steht in den Startlöchern und ich bin gespannt darauf, wie ich Freizeit/Spaß und Studium vereinbaren werde. Puh.

1 Comment

Post a Comment

We respect your privacy and will not publish your personal details.

*