Hier mein Jahresrückblick 2018, vorranging in Listen und in den Kategorien Medien, meine Projekte und ein paar Gedanken zum Studium in den USA.
Ein weiteres Jahr ist fast vorbei und somit steht auch ein weiterer Rückblick an. Hier geht es zum Rückblick 2017, 2016, 2015 und 2014.
In diesem Jahr hat sich eigentlich alles um mein Studium gedreht. Einem stressigen Abschluss des ersten Semesters, folgte ein ziemlich verschwommenes zweites Semester und darauf ein großer Wendepunkt, sowohl im Masterprogramm, als auch in meinem Leben selbst. Ich bin wenige Wochen nach dem zweiten Semester in die USA gezogen, um in der Collegestadt Athens, Ohio mein Leben vollkommen auf die Uni auszurichten. Vier Monate kamen mir wie eine Ewigkeit vor, in der ich viel über Journalismus, Kommunikationswissenschaft, das Leben in einer Midwestern Bubble und über mich selbst gelernt habe. Noch nie zuvor habe ich so viel geschrieben: Für die Uni saß ich gefühlt permanent vor der Tastatur, während es hier auf dem Blog recht wenig zu lesen gab.
In diesem Rückblick will ich deshalb einfach alles Erwähnenswerte auflisten, meist aus den Kategorien Medien (Musik- und Filmveröffentlichungen sowie Artikel), was ich so gemacht habe (Projekte, Texte von mir inklusive Tweet-Threads, Texte über mich) und letztlich persönlicher Kram wie das Studium, eben weil es dieses Jahr völlig dominiert hat.
Übrigens, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ein paar Dinge auf die Listen packen wollte und es jetzt beim Schreiben vergesse, einfach weil dieser Artikel in einem Ruck einstanden ist. Gibt es eigentlich Leute, die über das Jahr Sachen für ihren Jahresrückblick schreiben und dann zum Schluss nur noch alles zusammenfügen? Sicherlich. How neatly organized that seems to be!
Medien
Musik
Dieses Jahr haben einige Künstler*innen Musik veröffentlicht, auf die ich lange gewartet habe. Viel schöner war es jedoch neue Künstler*innen zu entdecken. Hier eine Liste meiner Lieblingssongs aus diesem Jahr. Meist stammen die Songs von einem dazugehörigen Album, was ich mindestens genau so genossen habe.
All The Stars – Kendrick Lamar & Sza
Where Did I go? – Jorja Smith
Breathin – Ariana Grande
Feels Like Summer – Childish Gambino
Happy Without Me – ChloeXHalle
I Like It – Janelle Monae
Love Lies – Khalid & Normani
Rose in Harlem – Teyana Taylor
Barbie Tingz – Nicki Minaj
713 – The Carters
Black Madonna – Lady Leshurr
Tommy – Tommy Genesis
Filme und Serien
Filme sind ein riesiges Hobby von mir. Ich mag den ganzen Prozess: Trailer schauen, Watchlist bearbeiten, Kinobesuch oder Auswahl auf Netflix, Hulu usw. wirken lassen und austauschen, Rezensionen und Hintergrundinfos lesen und eventuell sehen, ob die aktuellen Filme bei der Award-Saison auftauchen. Als ich dieses Jahr im März in den USA war, konnte ich die Oscars live im Fernsehen schauen. Die Filme, die bei den Oscars nominiert werden sind logischerweise in den USA schon im Vorjahr gelaufen, kommen in Deutschland aber meist erst danach ins Kino. Es war also eine kleine Freude, während meiner Zeit hier die aktuellen Filme ohne Verzögerung im Vergleich zur eigenen Veröffentlichung sehen zu können. Dass im lokalen Kino jedes Ticket nur $5 gekostet hat, war da nur noch die Kirsche auf der Sahne.
Mehr als je zuvor habe ich dieses Jahr auch Serien gesehen. Ich mache das normalerweise nicht, weil ich denke, dass ich währenddessen auch einen Film schauen könnte, aber irgendwie hat es sich so entwickelt. Okay, jetzt aber zu den Titeln.
Filme, die ich nachhaltig Eindruck hinterlassen haben (solltet ihr einfach alle gucken):
Eight Grade
Annihilation
RBG
Filme, die ich unterhaltsam fand:
Crazy Rich Asians
Black Panther
Ocean’s Eight
Filme, die ich eher mittel bis schlecht fand:
Blackkklansman: Unstimmig war das Wort, das mir immer wieder in den Kopf kam, als ich diesen Film gesehen habe. Tatsächlich gefiel mir das Ende des Films am besten, allerdings auch weil die Montage nicht wirklich direkt etwas mit dem Film zutun hatte. Ich verstehe die angestrebte Allegorie, finde sie aber eben wie gesagt unstimmig und letztlich hat es sich auch einfach wie „Spike Lee knüppelt halt seine Vision durch“ angefühlt.
Fantastic Beasts: Buzzfeed sagte es ganz gut: 14 Reasons Why „The Crimes Of Grindelwald“ Made Us Want To Obliviate Ourselves. Hier noch einige frustrierte Tweets von mir, mehr muss man dazu nicht sagen.
Serien: Dark, Babylon Berlin, Narcos Mexico
Watchlist: Mary Queen of Scotts, Burning, A Simple Favor, The Favourite, The Wife uvm.
Artikel
Ich habe noch nicht den perfekten Weg gefunden, Artikel zu speichern außer sie eben zu tweeten. Aus diesem Grund ist diese Liste definitiv unvollständig und beinhaltet nur einige journalistische Werke, die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind. Wahrscheinlich sollte ich mir endlich mal evernote oder so runterladen.
Vergewaltigt auf Europas Feldern (buzzfeed)
Hannibals Schattenarmee (taz)
Open letter against the presentation of the Friedrich-Ebert-Stiftung Human Rights Award to Women’s March USA
Read Christine Blasey Ford’s Prepared Statement (New York Times)
Irish abortion referendum: The people travelling #HomeToVote (BBC)
Kristina Hänel: „Das kann man mit erwachsenen Frauen nicht machen“ (der Standard)
Angebliche „Schnüffel-Fibel“ (tagesschau)
Fünf Jahre in der Beobachterrolle (Frankfurter Rundschau)
Projekte
Vorträge und co.
Von Januar bis Juli war ich in Deutschland und habe nach meiner Freelance-Studium-Ratio immer wieder ein paar Sachen neben der Uni gemacht. Das waren Interviews und auch ein paar Vorträge.
Podium bei der Langen Nacht der Zeit in Hamburg über Hate Speech
Talk und Podium beim Deutschen Journalisten Verbund
Poetry Slam im Landtag Niedersachsen
Vortrag zu Hate Speech an der Uni Rostock
Video über rassistische Kostüme für Jäger & Sammler
Verrückt - Videopodcast
Über verrückt habe ich bereits hier geschrieben. Der politische Videopodcast ist das Langzeitprojekt 2018 gewesen. Bei verrückt geht es darum, einen politischen Videopodcast für vor allem Jugendliche anzubieten. Lokaljournalismus meets politische Bildung ist der Grundsatz und produziert wird das ganze vom Straßenegezwitscher e.V. Hier unsere Folgen:
13. Februar und Geschichtsrevisionismus
Partizipation
Rechtsrockfestivals
Antisemitismus
Cyber-Mobbing
Fake News entlarven
Polizeigesetz Sachsen
Zukunftspläne
Artikel von mir
Für das erste Semester habe ich in den Wintersemesterferien fünf Hausarbeiten, im Sommer eine und im Semester in den USA 34 (lol) Hausarbeiten geschrieben. Während ich also so viel wie noch nie zuvor (für die Uni) geschrieben habe, habe ich gleichzeitig so wenig wie nie zuvor (nebenbei) geschrieben. Besonders freue ich mich über meine erste Veröffentlichung in einer Tageszeitung.
Meine letzte Kolumne für Couragiert Magazin, auch hier veröffentlicht
Artikel in der taz über Framing in Talkshows
Artikel bei übermedien über Framing von häuslicher Gewalt
Meine Leipzig Vegan-Karte, die meine Lieblingsaktivitäten schreiben und essen verbunden hat und eine Schnapsidee zur Prüfungszeit war, um auch mal über was anderes als die Statistikklausur nachzudenken
Tweet-Threads
Selbst wenn es keine Zeit für eine Vielzahl an Blogartikel gab, habe ich ziemlich viel getweetet und meistens auch gleich ganze Threads draus gemacht. 2018 war politisch ein noch größerer Reinfall als das Jahr zuvor. Einiges davon habe ich auf Twitter kommentiert.
Hier die Themen:
Euphemismen für rechte Gewalt
Wie Deutschlands WM-Vorrundenaus sich auf meinen Alltag ausgewirkt hat
Deutschlands Rassismus, Mesut Özil
Fakten zu Femiziden
Forschungsstand Berichterstattung häusliche Gewalt in den USA vs. Deutschland
Campus Rape
Mangelnde Reaktionen zum Fall Hannibal – redationelle Konsequenzen aus dem NSU
Verharmlosende mediale Darstellung von rechtsextremen Akteuren, USA und Deutschland
Artikel über mich
Diese Sachen in dieser Kategorie könnte wahrscheinlich auch in den Projekten sein. Ich habe sie allerdings ausgelagert, da es hier eher um mich oder um meinen Meinungsbeitrag und nicht von mir ausgeht. Es sind Interviews oder Portraits, die ich gerne mochte.
Multimedia-Portrait für MDR Kultur
Interview im Kreuzer
Interview bei Edition F über Sexismus in Frauen- und Mädchenmagazinen
Interview über den Einfluss von #metoo im Alltag für MDR Sputnik
Studium in den USA
Es ist ziemlich unmöglich, meine Eindrücke aus einem Studium, das in ein Semester gequetscht wurde, hier niederzuschreiben. Workload was insane. Vielleicht war es ein bisschen wie eine sehr lange Panikattacke. So lang, dass man es zwischendurch gar nicht mehr mitbekommt, weil man sich so ans Herzrasen gewöhnt hat, bis man dann wenn alles vorbei ist, endlich wieder weiter als in den Brustkorb atmen kann. Ich bin dankbar für die vielen Möglichkeiten, das Gelernte und stolz zu wissen, dass ich das alles geschafft habe. Gut zu wissen, dass ich das kann, aber ich muss diese Art von Strapazen ganz sicher nicht wiederholen.
Deshalb nur ein paar Stichwörter: Collegestadt, Bubble, Ohio, Abgestumpftheit, Midterms, Campus Rape, Workload, Response Paper, Conference, Columbus, Vorträge, Marisa Kwiatkowski, Spotlight, Mike Resendez, Tamales, Diskurs, Verwirrung, Frust, Cardio Dance, Freundschaften, Glückskekssprüche.