Vor einiger Zeit war es noch so, dass hier wöchentlich Fotoshooting-Ergebnisse zu sehen waren. Das lag daran, dass ich letztes Jahr so viel gemacht habe, dass eben immer genug zu zeigen war. Ungefähr 24 Shootings, in diesem Jahr ist es anders.

Einfach ein schönes Bild

Seitdem ich 15 bin stehe ich regelmäßig vor der Kamera und hab seitdem eine Menge Shootings gemacht meist TfP, also niemand der Beteiligten hat etwas dafür bekommen. Meist ging es hierbei um die Umsetzung von Ideen oder der Nutzung einer neu entdeckten Location.
Für viele Freelance Models dreht sich alles darum „einfach mal schöne Fotos von sich zu haben“, mir eher darum mich auszuprobieren, in Rollen und Stimmungen zu schlüpfen oder mich generell einfach irgendwie auszudrücken. Mittlerweile stelle ich die ganze Sache ziemlich in Frage. Es ist nicht so, dass ich keine Fotos mehr machen will, nur bedeutungslos soll es eben nicht sein. Mir geht es bei keiner der bisherigen Arbeiten so, dass ich den Sinn dahinter in Frage stelle und das soll auch so bleiben.

Homeshootings, melancholische Blicke und Tintenfische

In diesem Jahr habe ich einerseits eine Menge Aktivitäten reduziert, andererseits andere Zweige aufgebaut und aktiv verfolgt. Gründe dafür sind meist persönlichen Ursprungs und lassen sich oftmals auf Selfcare zurückführen. Bei der Fotosgeschichte kann ich aber auch ganz klar sagen, dass mich die oft gesehene Bildsprache einfach nicht mehr anspricht, so vieles wiederholt sich oder wirkt festgefahren. Austauschbare Homeshootings sind omnipräsent, ansonsten guckt dir ein beliebiges Model melancholisch aus einem Feld oder Wald entgegen. Kreative im Studio setzen den Personen vor der Kamera einen schleimigen Tintenfisch auf den Kopf: „Ich bin so schön, wenn ich mir an die Wange fasse – oh dieser Oktopus ist auch dabei, roter Kussmund.“

Stattdessen:

Natürlich liegt es an jeder und jedem selbst, inwiefern ein Bild „sinnvoll“ ist. Ein Foto kann gleichzeitig schön, aber auch sehr langweilig sein. Um das meiner Wahrnehmung entsprechend zu umgehen, möchte ich auf bestimmte Stile (z.B. Fashion oder Inszenierungen) setzen, Ideen umsetzen, die mit Texten verbunden sind oder Geschichten erzählen. Es werden also auch in Zukunft wieder Bilder kommen, die mit bestimmten Fotograf*innen noch umgesetzt werden sollen. Ich arbeite lieber reduzierter und dafür mit Spaß und Präzision, als lustlos und vor allem beliebig.

Das Foto stammt übrigens von einem meiner liebsten Shootings aus dem letzten Jahr mit Marvin Ruppert. Die ganze Strecke seht ihr hier.

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