Heute zeige ich euch, wie man das leckerste vietnamesische Gericht veganisiert kochen kann. Und ja, es ist mit einer ganzen Menge Aufwand verbunden, aber dafür schmeckt es auch sehr gut.

Bevor wir loslegen, könnte ich noch einen Sack voller Anekdoten ausschütten. Das Gericht gibt es meist mit der traditionellen Hackfleisch-Füllung und ist so gut wie nie vegan zu finden. Selten steht es auf den Speisekarten der vietnamesischen Restaurants. Es ist einfach zu aufwendig herzustellen. In dem Wissen, dass ich es wohl nie kaufen könnte, habe ich mir neulich kurzerhand einen „Workshop“ geben lassen und möchte nun mein Wissen mit euch teilen. Bánh Cuốn heißt so viel wie gerollter Kuchen und besteht aus Reismehl und einer super guten Füllung. Seid ihr bereit?

 Zutaten für ungefähr 20 Rollen
Für die Rollen:
3-4 Zwiebeln
1 Möhre
Salz
Pfeffer
Röstzwiebeln (zum Bestreuen)
Für den Dip:
1 Knoblauchzehe
stilles Wasser
ein paar Spritzer Zitrone
Salz
Zucker
Außerdem: 
1 kleine Schüssel Sonnenblumenöl zum Braten + Schwämmchen
1 kleine Schüssel Sonnenblumenöl zum Bestreichen + Schwämmchen
Alufolie
Irgendjemand der/die euch hilftVorab: Es gibt eine leidige Dämpf-Methode und es gibt die Methode in der Pfanne, welche leichter ist und deshalb hier vorgestellt wird. Ich habe noch nie eine_n meiner vietnamesischen Verwandten mit einer Küchenwaage hantieren sehen, alles wird nach Gefühl portioniert und so verhält es sich auch hier.

1. Weicht die Pilze ein. 
Dazu bedeckt ihr eure Trockenprodukte jeweils mit kaltem Wasser. Die Mu-Err Pilze brauchen etwa 30 Minuten, die Shiitake brauchen etwa 60 Minuten. Testet die Pilze immer mal auf Weichheit.

2. Bereitet in der Zwischenzeit die Soße vor.
In Vietnam dippt man ja eigentlich alles in Fischsoße. Natürlich muss da eine Alternative her und meine Tante ließ sich da etwas tolles einfallen. Hackt die Knoblauchzehe ganz ganz klein. Nehmt etwa ein Drittel der Vogelaugen-Chilli und schneidet sie in kleine Streifen. Je nach Schärfe könnt ihr die Kerne behalten oder nicht. Passt gut auf, denn diese Chillis haben es wirklich in sich! Gebt die Mischung in eine Schüssel und beträufelt sie mit Zitrone.

3. Schneidet und raspelt.
Schneidet die Zwiebeln in kleine Streifen, raspelt die Möhre. Die Raspeln und Streifen sollten die gleiche Länge von etwa 2-3 cm haben. Am Besten ist es, wenn ihr die Zutaten in einen Topf schneidet.

 
4. Schneidet die Pilze in Streifen.
Die Pilze müssten mittlerweile fertig zum verarbeiten sein. Schüttet das Einweich-Wasser weg, wascht die Pilze ab und drückt sie aus. Beginnt mit den Mu-Errs. Schneidet etwaige Stile ab und dann alles in Streifen. So geht es auch mit den China Pilzen weiter. Auch diese Streifen sollten so lang wie die Möhren und Zwiebeln sein.

5. Mischt die Masse und würzt sie.
Nun wird die Masse mit Pfeffer und Salz gewürzt. Meine Tante meinte, dass man auch noch etwas Glutamat verwenden könne, aber das muss ja nicht sein.

 

6. Rührt den Teig an. 
Gebt das Reispulver in eine Schüssel und mischt es mit 850 ml Wasser, rührt das Ganze mit dem Schneebesen an. Auf der Packung des Mehls steht, dass man 750 ml Wasser nutzen sollte, aber Erfahrungen zeigen, dass der Teig sonst zu dick wird.

7. Bratet eure Füllung an.
Im besten Fall habt ihr die Füllung in einen Topf gegeben und könnt die Masse nun leicht anbraten. Der Topf wird empfohlen, da die Masse in der Pfanne zu braun wird.

8. Legt in der Nähe des Herdes Alufolie aus.
Am besten ist es, wenn die Alufolien-Arbeitsfläche in der Nähe der Pfanne ist. 

9. Fangt an zu Braten.
Hier beginnt der Spaß. Erhitzt Öl in einer Pfanne. Damit das Öl schön gleichmäßig in die Pfanne kommt, tupft es mit einem Schwämmchen rein. Ich hatte keins und habe einfach Küchenrolle gefaltet und an ein Stäbchen gebunden. Gebt nun etwa eine Kelle des Teiges in die Pfanne, „stopft“ eventuelle Löcher mit weiterem Teig. Schwenkt die Pfanne, sodass eine Art Crêpe entsteht.


10. Deckel drauf.
Super wichtig.

11. Mit Schwung umdrehen und ab auf die Alu.
Passt auf, dass der Fladen nicht anbrennt. Nehmt die Pfanne vom Herd und DREHT SIE SCHNELL UM. So schnell, dass ich es in capslock schreiben muss und die gebratene Seite nach oben liegt, die „glibberige“ Seite demnach nach unten.

12. Füllt und rollt.
Hier sollte nun die zweite Person ran. Nehmt etwa einen Esslöffel der Masse und verteilt sie im unteren Drittel des Fladens auf der Alufolie. Hier muss recht fix gearbeitet werden. Die Menge auf dem Bánh Cuốn varriert, je nachdem wie voll ihr es mögt. Nehmt den nach unten freien Teil des Fladens und klappt ihn eng über die Masse. Nun schlagt ihr die Seiten links und rechts über der Masse ein. Jetzt könnt ihr euer Bánh flach nach oben rollen. Es soll keine Rolle entstehen, sondern ein „Küchlein“. Das fertige Bánh wird auf einen großen Teller gelegt und mit einem Schwämmchen mit Öl (aus der zweiten Schüssel) bestrichen. Ein Backpinsel tut es aber auch.
So geht es nun weiter, bis der Teig und die Masse alle sind.

13. Röstzwiebeln drauf.
Wenn ihr eure Bánh fertiggerollt habt, dann garniert ihr das Ganze noch mit Röstzwiebeln.

14. Setzt den Dip auf.
Der Knbolauch und die Stücke des Chillis müssten nun gut durchgezogen haben. Nehmt nun stilles Wasser und füllt die Schüssel auf. Würzt den Dip mit etwas Salz und Zucker.

15. ESST ESST ESST!

Wenn ihr es bis nach hier unten geschafft habt, dann bin ich stolz auf euch und eure Mägen werden sich freuen.

Hat euch dieses Rezept gefallen? Wollt ihr mehr vegane vietnamesische Gerichte? Schreibt mir doch eure Anregungen und ob ihr nun auch mal das beste vietnamesische Essen überhaupt ausprobieren wollt. 

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